Regeln sind da, um gebrochen zu werden: Bei dem diesjährigen Packaging Impact Award (PIDA) 2014 in Stuttgart, war unter dem Motto ‘Breaking the Code – Champagne’ offizielles Querdenken angesagt. Der klassischen Champagner Verpackung ging es somit buchstäblich an den Kragen.
PIDA, so heißt der studentische Packaging Wettbewerb, der alljährlich von der schwedischen Firma BillerudKorsnäs an der Hochschule der Medien in Stuttgart ausgetragen wird. Ein tolles Event, bei dem deutsche StudentenInnen zeigen können, welche technischen, gestalterischen und konzeptionellen Talente in ihnen stecken. Der diesjährige Brief drehte sich rund um die Champagner Verpackung.
En Détail
Champagner verkörpert Tradition, Glamour und ultimativen Luxus. Mit ihm lässt es sich wunderbar feiern und entspannen (Marylin Monroe soll regelmäßige Champagnerbäder genommen haben), aber eines kann Champagner nicht ganz so gut: Junge Zielgruppen, mit unterschiedlichsten Verbrauchergewohnheiten, für sich gewinnen.
Mit dem 10. Jubiliäum von PIDA sollte sich das endlich ändern und die herkömmliche Champagnerverpackung unter der Verwendung von BillerudKorsnäs Premium Papier herausgefordert werden. Bewertet wurden die Designs nach drei Kriterien: Erstens, welches Packaging- und Produktkonzept kann überzeugen – immerhin ist die Voraussetzung für gutes Packaging Design ein gelungenes Marketingkonzept – zweitens, welches Design fällt im Regal am besten auf; und drittens, welches Packaging hat den “Code” gebrochen und den Brief somit am besten gelöst.
Die Siegerdesigns
Best Innovation/ Concept
Unter den Siegerdesigns befindet sich “Champagne en blanc”, das Design von Julia Kugel and Lukas Rublinger. In Form des Eiffeturms ist ihr Packaging für echte Romantiker, da sich die Spitze des Turms abnehmen und mit einer Kerze ersetzen lässt. Damit man diese nicht erst mühevoll ergattern muss, wurden bereits zwei Kerzen im Einleger, rechts und links, neben der Champagnerflasche integriert – eine simple Idee mit großem Effekt.
Best Shelf Impact
In der Kategorie ‘Best Shelf Impact’ gewann die Verpackung “Capt’n Ahab”, die von Michael Bauer, Florian Beck and Moritz Brodmann gestaltete wurde. Von Moby dick inspiriert, tritt ihre Schachtel als Wal in Erscheinung und ist mit Garn und einem Tag mit Logo ausgestattet. Der Clou: Wenn man die Box öffnet, kann man regelrecht in das “blutige” Innere des Wals blicken, auf dessen Geripp die Champagnerflasche sicher befestigt ist. Stehend oder liegend ist Capt’n Ahab also ein echter Hingucker im Regal.
Best Challenger of the Brief
Zu guter letzt, konnte Marcel Messner mit seiner Idee für den “Champunker” überzeugen. Der absolute Rebell unter den Designs besteht aus einem handlichen Champagner Sixpack, welches, wie im Brief verlangt, für eine klar definierte Zielgruppe entworfen wurde. Der Griff in der Mitte der Packung ähnelt einer Irokesenfrisur, die sich mit dem Schädel auf dem Karton zu einem Bild zusammenfügt. Stilsicher und passend ist auch Typographie und Farbe gewählt.
Außer den Siegerteams, hatten auch die anderen Teilnehmer smarte Konzepte und Designs zu bieten. So ging es dem Champagner bei dem Design “Bonaparte” buchstäblich an den Kragen, da ein Säbel zum Öffnen der Flasche beigefügt wurde. Andere Gruppen kreierten Verpackungen mit Kühlfunktion oder einen mit Strohhalm ausgestatteten”Champagne to go”, der überdies eine Einwegkamera integrierte, um bei der Reise die schönen Momente einzufangen; und wiederum andere gestalteten die Verpackung als Skulptur, die man nach der Benutzung noch lange aufbewahrt.
Der erfolgreiche Wettbewerb wurde von einer Vortragsreihe begleitet, die unter anderem “The future of packaging” beleuchtet und somit genügend Inspiration für das kommende Jahr geliefert hat.