Philipp Blume, Stage Designer und Gründer von Papertown, hat sich ein paar Minuten Zeit genommen, um mit uns über Wellpappe zu philosophieren. Klingt komisch, ist aber poetisch. Warum das Verpackungsmaterial sein Herz erobert, erklärt der kecke Wiener ausdrucksstark und überzeugend anhand seines neuen Projekts, das im April nächsten Jahres zum Ausdruck kommen wird – in Form von verschiedensten Standdesigns für die Aussteller der Packaging Innovations in der Arena Berlin. Klappe auf für die Poesie der Pappe.
TL&L: Lieber Philipp, in der ersten Aprilwoche nächsten Jahres wird die Arena Berlin, in der erstmals die Packaging Innovations stattfinden wird, zum Spielplatz Deiner Crew. Wie verpackt man mehrere tausend Quadratmeter Industriehalle zu einem schlüssigen Stage Design?
P: Durch den konsequenten Einsatz eines unkonventionellen Materials! Unsere Wellpappe wird einen durchgängigen, einzigartigen Look generieren und das Event stilistisch ausrichten. Verpackungsmaterial als poetische Komponente einer übergeordneten Dramaturgie - Landmarks wie das Art House als Zentrum der Show, die Pop-Up Area als offener Marktplatz, Lounges als entspannende Retreats … es wird für jeden etwas dabei sein.
Die Inszenierung wird die vorhandene Dynamik der Halle aufgreifen und weitererzählen – ganz im Kontext dieses Events, das einen interessanten Kontrast zu dem vorhandenen Setting darstellt.
TL&L: Die alte Industriehalle der Arena Berlin verbindet traditionelle Stilelemente mit modernster Technik und spiegelt dabei das Motto der Messe – Deisgn meets Technology – wider. Wie wird das übergreifende Veranstaltungsthema über das Standdesign aufgegriffen und kommuniziert?
P: Unser Design selbst spielt sich im Spannungsfeld zwischen Kunst, Architektur und absoluter Hingabe zum Material Wellpappe ab – und wird mit jedem Projekt weiter verfeinert. Die Technologien des Entwurfs und der Konstruktion, die wir entwickeln, bilden komplett neue Wege auf dem Gebiet des Eco Design und können im Detail anhand der Stände wie auch unserer weiteren Produkte begutachtet werden. Für Interessierte werden wir an unserem eigenen Stand unsere Methoden genauer präsentieren – vielleicht finden wir dabei sogar Verstärkung für unser Team!
TL&L: Statt der Standard-Messe-Looks bietet das Standkonzept von Papertown ausgefallene Designmöglichkeiten. Wie genau können sich die Aussteller im Jahr 2017 individuell präsentieren?
P: Wir stellen uns diese Veranstaltung wie ein großes Buch, eine Graphic Novel, ein Magazin vor – als eine Art 'physische Corporate Identity', eine 'zu Papier gebrachte Form' – in der jeder Aussteller eine Seite gestalten kann. Unser Material eignet sich hervorragend, Botschaften jeglicher Art direkt durch den Aufdruck auf das Papier zu transportieren. Somit können formal gleiche Objekte durch die inhaltliche Variation einen gänzlich individuellen Touch bekommen.
TL&L: Bei der letzten Packaging Innovations in der Fischauktionshalle wurde das Papertown Art House zum Herzstück der Veranstaltung, das unmittelbar davor auch mit einem iF Design Award prämiert wurde. Darfst Du uns schon verraten, welches Design 2017 in der Arena Berlin im Rampenlicht steht?
P: Noch befindet sich dieses Projekt in der Konzeptionsphase und es gibt sehr viele verschiedene Ideen und Inputs. Ich kann aber soviel verraten, dass wir uns in Puncto Konstruktion und Inszenierung noch wesentlich weiter aus dem Fenster lehnen werden – und dass es inhaltlich noch wesentlich weiter in Richtung Show und Action gehen wird! Visionieren wir fürs erste einmal einen multimedialen Entertainment – Dome mit Laufsteg, Konzertbühne und Lichtshow. Etwas in die Richtung wie Buckminster Fuller meets David Copperfield.
In Kleinstauflage bewundern kann man das Stage Design bereits bei der Creative Paper Conference in München. Dort wird die Packaging Innovations gemeinsam mit Frau Tonis Parfum mit dem neuesten zu individualisierenden Cardboard Suticase Design vertreten sein.
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